Landeschortag

Einen vielseitigen und erlebnisreichen Tag haben viele interessierte Mitglieder der Kantorei am ersten Samstag im Juni verbracht. Der Landeschortag, der nur alle paar Jahre in Bayern stattfindet und zudem diesmal in Nördlingen eingeladen wurde, bot für jeden etwas:

Eine herzliche Begrüßung mit einem fetzigen Auftakt eines Posaunenchores und einem ersten gemeinsam gesungenen Kanon, Workshops in verschiedenen kirchenmusikalischen Richtungen, in denen Werke überwiegend durch Selbersingen kennengelernt wurden, verschiedene Klangstationen zum Zuhören, die wie kleine Konzerte von verschiedenen Chören gestaltet wurden und ein gemeinsamer Gottesdienst zum Schluß. Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus über 70 Chören in ganz Bayern und das angebotene Programm war so groß, dass die Qual der Wahl wirklich eine war.

Von Psalmensingen über kleine geistliche Kantaten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert bis zu modernen Gospel- und Jazzstücken konnte alles beschnuppert werden, die Geschmäcker sind da ja auch- Gott sei Dank- recht unterschiedlich. Gezeigt wurde die Bandbreite, mit der ein(e) jede(r) Kirchenmusiker/in konfrontiert wird und aus der sie oder er auswählen kann, je nach Können des Chores und Vorlieben der Zuhörenden und des Kantors, der Kantorin.

Zwei weitere Höhepunkte bei den Workshops waren die Stimmbildungsangebote von Frau Sabine Seidl aus Nördlingen und Herrn Martin Blaufelder aus Uffenheim, die zum wirkungsvollen Einsingen, richtigen Atmen und zur allgemeinen Stimmenpflege viele wichtige Tipps mitgeben konnten.

Bei den Klangstationen hörte man, wies richtig klingen kann, wenn es gut geprobt ist und auch der Spaß und die Freude am Singen rüberkommen soll. Jede Klangstation hatte eine bestimmte Zeit- und Stilepoche zum Thema.

Der Höhepunkt am Spätnachmittag war eine gemeinsame Probe von über tausend Sängerinnen und Sängern in der St. Georgskirche in Nördlingen und die Gestaltung des anschließenden Gottesdienstes dort. Ein Erlebnis für jeden, so finden wir, auch wenn die Akustik und das Sehen (oder Nichtsehen) des Dirigenten den präzisen Zusammenklang aller (ein kleines Orchester und die Orgel waren auch dabei) manchmal etwas schwierig gemacht haben- Dabei sein war in dem Fall alles.

Extra für den Chortag komponierte Musik, sehr engagierte Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker und viele helfende Hände zeigten den enormen organisatorischen Aufwand eines solchen Tages.

Nicht zuletzt trugen das schöne Ambiente der Altstadt Nördlingens (die Gastronomie schlug sich tapfer und konnte sogar außergewöhnliche -schwäbische- Eßgewohnheiten befriedigen) und das sommerliche Wetter dazu bei, dass wir alle einen recht vergnüglichen Tag hatten. Wir erlebten eine unterhaltsame Busfahrt zusammen mit unseren Leutershausener Sängerkolleginnen und -kollegen, die wir vor ein paar Wochen bei einem ersten gemeinsamen Konzert kennenlernen durften.

Auf zum nächsten Landeschortag in ein paar Jahren, den es hoffentlich trotz sinkender kirchenmusikalischer Aktivitäten aufgrund von Sparmaßnahmen noch lange gibt!

 

Martha Lang und Friederike Meist