Fränkische Weihnacht

Anstelle des traditionellen Adventskonzerts auf dem Dorfplatz lud der Posaunenchor Neunkirchen dieses Jahr zur Fränkischen Weihnacht in die St. Georgskirche ein. Sprecher Hans Schmutterer erzählte die Weihnachtsgeschichte in Dürrwanger Mundart vom Messias, „der dann sollert kumma,“ und von „ dena Hirta in d‘r Nacht“. Zu einem Schmunzeln wurden die Zuhörer bei der Beschreibung deren Gaben angeregt: „A Kännla Milch ham`s brocht und Gaggerla fürs Waggerla“. Gefühlvoll wurden Marias Nöte und die Schwierigkeiten des Paares bei der Herbergsuche in Bethlehem geschildert. Umrahmt wurden die in Versform vorgetragenen Textbeiträge von besinnlichen fränkischen Advents- und Weihnachtsliedern der Harles-Sänger. Weitere weihnachtliche Musikstücke steuerten der Posaunenchor und Organist Christian Riess bei.

Die Dürrwanger Harles-Sänger unter der Leitung Kurt Reithofer, sind eine bekannte fränkische Volksmusikgruppe, die schon verschiedene Auftritte für Rundfunk und Fernsehen absolviert hat. Der Begriff "Harles" ist gleichbedeutend mit "Rockenstube". Früher hatte man in ländlichen Gebieten zwischen Kathrein (letztes Wochenende vor dem 1. Advent) und Lichtmess (2.Februar) weniger in der Landwirtschaft zu tun. So traf man sich am Abend in einem Hause. Dort saß man gemütlich beisammen. Die Mägde hatten Arbeiten wie Spinnen, Flicken oder Nähen zu verrichten; bis 22.00 Uhr für die eigene Herrschaft, danach für die eigene Wäsche. Dabei pflegte man die Unterhaltung und das Lied. Manchmal wurde sogar getanzt.