Page 10 - GA 117 Juni-September 2018
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 70er Jahre in einem sozialistischen „Experiment“ die Menschen aus Städten und Dörfern trieb, um die Gesellschaft auf dem Acker neu zu gründen.
Besonders Lehrer und gut Ausge- bildete, aber auch viele einfache Menschen fielen Folter und Mord, aber auch den schweren Lebensum- ständen dieses radikalen Neuanfangs zum Opfer.
1978 marschierte das bis heute kommunistische Regime von Vietnam in Kambodscha ein und beendet im Januar 1979 den Wahn. Bis 1999 führten die Roten Khmer unter Pol Pot freilich den Krieg als Guerilla- krieg weiter. Landminen bilden bis heute eine große Gefahr.
Bildung und Wissen
Um das Land wieder aufbauen zu können fehlt Bildung und Wis-
sen. Das lässt sich nicht ohne auslän- dische Hilfe erreichen, z.B durch die internationale Schule "Good Tree" (guter Baum) in Siem Reap mit der alten Ruinenstadt Angkor Watt aus der Blütezeit des Khmerreiches im Mittelalter.
Kinder vom Land, die sonst nur eine Grundschule besuchen könnten, können hier weiterführende Bildung erhalten. Sie lernen Koreanisch und Englisch, Mathematik und Sport werden auf Koreanisch unterrichtet, Religion auf Koreanisch und Englisch, Naturwissenschaft, Geschichte und Erdkunde auf Englisch. In der Lan- dessprache, Khmer, lernen sie ihre eigene Sprache und Kultur kennen. Natürlich übernehmen sie wie in jedem Internat einfache Arbeiten im Putzen, in der Küche und im Garten. Auch beim Aufbau der Blessing Hall, der Kirche, haben sie geholfen. Und seit drei, vier Jahren, übernehmen sie auch den Kindergottesdienst. Sinn des Unternehmens ist es, die Kinder für einen Besuch einer Universität in Korea vorzubereiten, damit sie nach Abschluß des Studiums Kenntnisse und Verfahrensweisen in Kambodscha einsetzen können. So soll wieder eine
breite Intelligenz aufgebaut werden.
Frau Park, die Leiterin der Schule, haben wir in Rothenburg kennenge- lernt, als sie am Goetheinstitut ihr Deutsch auffrischte.
Zeitweilig hat sie den Kirchenchor in Detwang geleitet. Sie war in Korea Deutschlehrerin. Seit 2010 ist sie in Kambodscha mit dem Aufbau der Schule beschäftigt. Frau Ok-Hi Park- Denker ist mehrfach für ein bis drei Monate in Kambodscha gewesen und hat Bibelunterricht gegeben, eine 78-jährige mit 15-jährigen Schülern! Mit einer Gruppe von drei weite-
ren koreanischen Lehrern war Frau
Park im April in Deutschland und hat Gemeinden und Gebetsgruppen besucht, die sie unterstützen. Zudem haben sie Luther kennenlernen und etwas über die Reformation erfahren wollen.
So waren sie in Schmalkalden,
Erfurt, Wittenberg und Eisenach, in Steinbach, wo Luther festgenom- men wurde, in Möhra, woher seine Familie stammt, in Worms, Nürnberg, Ansbach und Rothenburg. In Kam- bodscha können sie nun etwas von der Reformation und von Luther aus eigener Anschauung erzählen.
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Dekanat Leutershausen



















































































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