Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. Römer 12,12

Was können wir gemeinsam tun,

wenn es für alle das Beste ist, Abstand von einander zu halten?

Wir suchen gemeinsam das Gespräch mit Gott.

Um 6, 12 und um 19 Uhr läuten die Glocken unserer Kirche und laden ein zum Gebet.
Nutzen wir die Gelegenheit, jeden Tag miteinander und füreinander zu beten.

Möchten Sie mitbeten?

Einfach um 6, 12 oder 19 Uhr durchatmen, still werden und mit Gott sprechen: eigene Sorgen und Freuden oder die Sorgen und Ängste der anderen vor Gott aussprechen.
Oder Sie hören in der Stille auf Gott.

Wir beten auch für Sie!

Es sind schwierige Zeiten. Menschen müssen in Quarantäne alleine sein. Ältere Mitbürger sollen nicht mehr besucht werden. Manche warten auf das Testergebnis. Oder sie fühlen sich elend. Da kann einem schon bange werden. Gerne beten wir auch für Sie!

So erreichen Sie uns

am Telefon: 09823 260

per Email:     Dekanat    -      Dekan Rainer Horn

 

Gebete

Schlichte, kurze Fürbitte

    Herr Jesus Christus,

    heute bringe ich die Menschen vor dich, die von der Krise besonders betroffen sind:

    - Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die aktuell um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten

    - Eltern, die sich mit der alleinigen Betreuung ihrer Kinder überfordert fühlen

    - Menschen, die mit der alleinigen Pflege der Eltern an ihre Grenzen geraten

    - Alte Menschen, die unter der erzwungenen Einsamkeit leiden

    - Ärztliches und Pflegepersonal, das besonders herausgefordert ist

    - Politiker, die für uns alle um den richtigen Weg ringen und darin vielfachen Anfeindungen und Verdächtigungen ausgesetzt sind

    - Menschen, die so verunsichert sind, dass sie sich in Verschwörungstheorien flüchten

    - Völker und Nationen weltweit, deren Leben ohnehin durch Armut und Unsicherheit geprägt ist und die der zusätzlichen Bedrohung hilflos ausgesetzt sind

    - Uns selber, die wir unter der Unsicherheit leiden, wie es weitergeht

    - …

    Danke, dass du uns kennst und uns besser verstehst, als wir uns selber verstehen.

    Bitte führe uns, unser Land und die ganze Welt gut durch die Krise!

    Amen

Rudolf Westerheide

Du Schöpfer, Retter und Richter des Lebens!

Wir danken dir für die Musik. Sie ist ein geniales Geschenk für unser Leben und für unsere Seele.

Wir wollen Menschen sein, aus deren Mund nicht Bitterkeit, Haß, Angst und Verdächtigungen sprechen. Erfülle uns mit deinem Lob.

Öffne unsere Augen für deine Wunder. Für Liebe, Freiheit, Geduld, Gerechtigkeit - und für all das, was du uns schenken willst, dass es durch uns Raum in dieser Welt gewinnt.

Hilf uns, mit den Liedern, die wir dir singen, deinen  Frieden in unseren Herzen zu spüren.

Hilf den Menschen, die in Öffentlichkeit und Politik tätig sind, dass sie so miteinander ringen und streiten, dass Respekt und Freundlichkeit unter uns größere Beachtung finden.

Dass Menschen bereit sind zusammenzuhalten und einander zu helfen; voller Rücksicht füreinander und für diese Welt zu leben.

Wir danken für das Geschenk, dass du uns bisher in unserem Land vor großem Leid bewahrt hast. Dass unser großes Bemühen nicht ins Leere gelaufen ist.

Hilf uns jetzt weiter gute Schritte miteinander zu gehen.

Bewahre vor allem die Gefährdeten unter uns. Sei mit den Ärzten und Pflegenden. Mit denen die in dauerndem Kontakt zu vielen Menschen arbeiten müssen.

Heile die Kranken, lass die schwer Betroffenen auch wieder gesund werden.

Beschütze unsere Kinder und unsere Eltern

Zeige uns Wege, wie wir den Völkern helfen können, die schwer betroffen sind, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Kranken versorgen können.

Lass unser ganzes Leben ein Loblied für dich sein.

AMEN.

Jesus Christus, du machst alles neu - auch mich!

Gib mir die Kraft und den Mut neu anzufangen,
mich von dir innerlich erneuern zu lassen.

Und zeige mir jemand, dem ich vertrauen kann und der mit mir gemeinsam auf dem Weg ist, damit es mir leichter fällt, dabei zu bleiben, als aufzugeben.

Ich weiß nicht, wie es mit Corona und nach Corona bei mir weitergeht. Aber ich vertraue darauf, dass du mich begleitest und mir gute Wege zeigst.

Schenke mir Frieden ins Herz, wenn ich mit dir neue Wege gehe.

Ich bitte dich, für die Menschen, die krank sind, dass die Krankheit leicht verläuft und sie schnell wieder gesund werden.

Die, die schwer betroffen sind, befehle ich dir an.
Gib, dass die Ärzte gute Behandlungsmethoden und hilfreiche Medikamente finden. Lass sie Entscheidungen treffen, die Leben retten.

Gib allen in der Forschung, der Medizin und der Pflege Kraft für die schweren Herausforderungen in denen sie stehen und schütze sie.

Gib uns allen ein offenes Herz füreinander und die Bereitschaft einander zu vergeben.

Wir danken dir, dass du unser Gebet um Regen erhört hast und bitten dich: Gib noch mehr und ausreichend Regen für unser Land.

Mach uns bereit, den Segen, den du uns schenkst, dankbar zu empfangen und gerne zu teilen.

AMEN

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung

Herr, wir bringen Dir alle Erkrankten und bitten um Trost und Heilung.

Sei den Leidenden nahe, besonders den Sterbenden.

Bitte tröste jene, die jetzt trauern.

Schenke den Ärzten und Forschern Weisheit und Energie.

Den Politikern und Mitarbeitern der Gesundheitsämter Besonnenheit.

Wir beten für alle, die in Panik sind. Alle, die von Angst überwältigt sind.

Um Frieden inmitten des Sturms, um klare Sicht.

Wir beten für alle, die großen materiellen Schaden haben oder befürchten.

Guter Gott, wir bringen Dir alle, die in Quarantäne sein müssen, sich einsam fühlen,

niemanden umarmen können. Berühre Du die Herzen mit Deiner Sanftheit.

Und ja, wir beten, dass diese Epidemie abschwillt, dass die Zahlen zurückgehen,

dass Normalität wieder einkehren kann.

Mach uns dankbar für jeden Tag in Gesundheit.

Lass uns nie vergessen, dass das Leben ein Geschenk ist.

Dass wir sterben werden und nicht alles kontrollieren können.

Dass Du allein ewig bist.

Dass im Leben so vieles unwichtig ist, was oft so laut daherkommt.

Mach uns dankbar für so vieles, was wir ohne Krisenzeiten so schnell übersehen.

Wir vertrauen Dir.

Danke

Fürbitte zur Corona-Pandemie

Diakonie-Katastrophenhilfe 03.04.2020

Du,
unsere Quelle des Trostes,
Kraft und Licht unseres Lebens,
wir bringen vor Dich das Bangen der Menschheit
und sprechen die Fragen aus,
die uns bedrängen mit weltweitem Blick:
Was, wenn Corona sich dort ausbreitet,
wo jetzt schon Hunger und Durst, Armut und Elend herrschen?
Wovon sollen die Menschen Leben, wenn sie ihre Häuser nicht verlassen dürfen, um zu ihren Arbeitsstellen im informellen Sektor zu kommen?
Wie sollen die Menschen in den Slums Abstand halten in Haiti,
wie in den Flüchtlingslagern in der DR Kongo,
wie in Armutsvierteln in Indonesien?
Wie kann Hygiene vor Ansteckung schützen,
wenn Wasser und Seife jetzt schon fehlen?
O Gott,
wir bangen um die Schwächsten in dieser Pandemie.
Segne die Politikerinnen und Politiker,
die jetzt mit Weitblick handeln, und Notprogramme organisieren.
Lass sie die dabei die ganze Welt im Blick haben!
Stärke die Bereitschaft zum Teilen mit den Armen!
Steh den Ärztinnen und Krankenpflegern bei, die mitten im größten Elend Menschenleben retten.

Mein Gott, ich bin "positiv"

Mein Gott, ich bin „positiv“.

Und was nun?

Es tut gut zu merken, wie viele sich um mich sorgen:

Meine Kinder, viele Freunde, mein Hausarzt, das Gesundheitsamt. Auch Du sorgst Dich um mich.

Danke.

Wer war die Person, bei der ich mich angesteckt habe? Soll ich ihr Vorwürfe machen? Das ist sinnlos.

Sie war ja auch nur ein bisschen erkältet, so wie ich jetzt. Ich kenne sie nicht. Du kennst sie.

Ich vertraue sie dir an.

Und wer weiß, wie viele ich angesteckt habe in den ersten Tagen bis zur Quarantäne?!

Freunde, zufällige Passanten, den Kellner im Restaurant?

Ich mache mir Vorwürfe.

Und die Stimme, die sagt: Du warst doch nur ein bisschen erkältet! entlastet mich nicht.

Alle, denen ich begegnet bin: ich lege sie Dir ans Herz.

Dir nenne ich die aus meinem Umkreis, die jetzt besonders gefährdet sind: … Nimm sie in Deine besondere Obhut.

Ich denke an die, die unter der Einsamkeit noch mehr leiden als sonst: … Ich stelle sie in Deine Nähe.

Vor Deine Augen stelle ich die, die jetzt ganz aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sind: die Geflüchteten auf Lesbos, die Gestrandeten in Libyen …

Sei Du mein Atem, wenn die Atemnot kommen sollte. Sei Du mein Halt, wenn die Angst übermächtig wird.

Ich schaue auf den Gekreuzigten und weiß:

Angst und Atemnot hast Du selbst erlitten.

Ich schaue auf den Auferstandenen und sehne mich danach hinauszugehen: In die Freiheit, ins Leben, in die Gemeinschaft.

Lass es Ostern werden für uns alle.

Amen.

©Matthias Rost – Arbeitsstelle Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Stille in uns den Sog der Sorgen

Vater im Himmel!

Wir danken dir, dass wir von dir mit soviel Reichtum gesegnet sind.

Wir danken dir besonders für die Menschen, die uns Gutes tun und sich für unser Leben einsetzen, ob auf dem Bauernhof oder im Supermarkt. Ob im Handwerk oder in Bereich von Pflege und Medizin.

Wir bitten dich:

Sei bei uns, wenn sich jetzt dieser Virus bei uns ausbreitet. Bewahre die Schwachen und gib den Starken Kraft alles gut zu überstehen.

Sei bei den Kranken und Geschwächten, dass sie sich nicht infizieren.

Sei bei denen, die sich infiziert haben. Hilf ihnen, dass ihr Immunsystem stark ist und sie geschützt bleiben.

Sei bei denen, die schwer betroffen sind. Schenk, dass sie gute medizinische Begleitung erfahren und vor Schaden bewahrt werden.

Sei mit den Sterbenden, schenke einen gnädigen Tod und tröste die Trauernden.

Schütze die ganz besonders, die in dieser Zeit viele Kontakte haben müssen, im Verkauf, im den Heimen, in den Arztpraxen und Krankenhäusern.

Stille in uns den Sog der Sorgen und sättige uns mit dem Reichtum der Zuversicht auf dich.

Lass Frieden in unseren Herzen wohnen und ausstrahlen auf die Menschen bei uns hier und in der Welt.

Wir wollen uns wieder freuen und gute Tage sehen. Hilf uns dazu!

Amen

Jeden Tag sehen wir, wie die Zahl der Infizierten und Toten wächst

Großer Gott!

Jeden Tag sehen wir, wie die Zahl der Infizierten und Toten wächst. Weltweit und in unserem Land.

Und wir fragen uns bange, was das für uns noch bedeutet und für die Menschen, die schon betroffen sind.

Wir bitten dich,

Lass deine Liebe uns im Leid erreichen,

Weil du selber tiefes Leid erfahren hast und kennst.

Lass deine Nähe uns in Einsamkeit berühren,

Weil du selbst von den deinen allein gelassen warst.

Lass deine Vergebung unser Herz frei und weit machen,

Weil du schon immer ein weites Herz hattest, für alle die unfrei waren.

Gib den erschöpften Helfern, dass sie Schlaf finden und neue Kraft empfangen.

Gib den entmutigten Kranken, dass dein Wort neue Hoffnung in ihnen weckt.

Gib den Ratlosen, gute Gedanken und einen Plan der gelingen kann.

Wir sind bereit loszulassen, was uns bindet und neues Vertrauen auf dich zu wagen.

Herr, bleibe bei uns, wenn der Glaube weicht,

Und hilf um deiner Liebe willen!

Amen

Die Ungewissheit des Wartens

Unser Vater im Himmel!

Es fällt uns schwer zu warten. Die Ungewissheit belastet uns ganz besonders.

Die Ungewissheit, wann das Leben wieder frei und unbeschwert weitergehen wird.

Die Ungewissheit, wann und wie wir wieder fröhlich miteinander feiern dürfen.

Besonders schwer, wiegt die Ungewissheit,
wenn wir auf eine Diagnose warten,
was das Ergebnis für uns bedeutet oder für einen Menschen der uns am Herzen liegt.

Wir bringen dir die Ungewissheit,
wenn die Krankheit uns oder einen nahen Menschen betrifft.
Wenn die Behandlung nicht hilft und das Fieber bleibt.
Wenn wir uns Sorgen machen müssen.
Wenn wir nicht wissen, was wir denken sollen, oder was wir noch tun können.

Sei bei uns in dieser Ungewissheit, Gott!

Hilf und bewahre die, die uns helfen.

Und lass uns in dieser Zeit des Wartens
zu guten Früchten der Hoffnung werden,
die selbst in andere Herzen Hoffnung säen.

AMEN

Ein Gebet zur Corona-Krise

Guter Gott,

ich fühle mich nicht wohl und habe immer wieder Angst. So viele Fragen schießen durch meinen Kopf. Wie geht es jetzt weiter? Bleibe ich gesund? Habe ich auch schon den Virus? Wie geht es den erkrankten Menschen bei uns und überall? 

Mit all diesen Ängsten und Zweifeln komme ich zu Dir.
Du bist doch der liebe Gott seit meinen Kindertagen.
Ich schaue auf deinen Sohn am Kreuz, der all die Ängste und Nöte von uns Menschen selbst durchleben musste. Und ich sehe die vielen Kreuze in unseren Tagen, die Leid und Trauer bringen, die Hoffnung auf eine Zukunft zerstören. 

Bist du der gute Gott, der auch jetzt zu mir steht? 

Ich will glauben, dass Du mir nah bist in deiner Liebe. 

Ich will vertrauen, dass Du treu bleibst in deiner Kraft der Nähe. Ich will hoffen, dass du mich erfüllst mit deiner Barmherzigkeit. 

Guter Gott, gib uns deinen Geist der Solidarität und Stärke, der Hoffnung und Zuversicht. Lass uns erkennen, was jetzt wichtig ist und zählt. 

Du bist der gute Gott, der uns befreit und begleitet! Lass uns in diesem Glauben die nächsten Schritte wagen. Amen

Pater Alfons Friedrich 

 

 

O Gott, dein Segen

O Gott, dein Segen

und deine Nähe seien mit uns.
Wache du, unser Gott, mit denen,
die wachen oder weinen in dieser Nacht.
Hüte deine Kranken
und lass deine Müden ruhen.
Segne deine Sterbenden,
tröste deine Leidenden,
erbarme dich deiner Betrübten
und sei mit deinen Fröhlichen.
So segne du jeden Einzelnen,
wie er es braucht.

Augustinus 

Luthers Morgensegen

Das Gebet für den Beginn des Tages

Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst
du dich segnen mit dem Zeichen
des heiligen Kreuzes und sagen:

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Darauf kniend oder stehend das Glaubens-
bekenntnis und das Vaterunser. 
Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast, und bitte dich, du wollest mich diesen Tag auch behüten vor Sünden und allem Übel, daß dir all mein Tun und Leben gefalle. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Als dann mit Freuden an dein Werk gegangen 
und etwa ein Lied gesungen 
oder was dir deine Andacht eingibt.

Morgengebet (D. Bonhoeffer)

Gott, zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages.
Hilf mir beten
und meine Gedanken sammeln zu Dir;
ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster,
aber bei Dir ist das Licht;
ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;
ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe;
ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;
in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;
ich verstehe Deine Wege nicht, aber
Du weißt den Weg für mich.

Vater im Himmel,
Lob und Dank
sei Dir für die Ruhe der Nacht;
Lob und Dank sei Dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte
und Treue in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere
aus Deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auflegen,
als ich tragen kann.
Du lässt Deinen Kindern alle Dinge zum
Besten dienen.

Herr Jesus Christus,
Du warst arm
und elend, gefangen und verlassen wie ich.
Du kennst alle Not der Menschen,
Du bleibst bei mir,
wenn kein Mensch mir beisteht,
Du vergisst mich nicht und suchst mich,
Du willst, dass ich Dich erkenne
und mich zu Dir kehre.

Herr, ich höre Deinen Ruf und folge,
hilf mir!

Heiliger Geist,
gib mir den Glauben, der mich vor
Verzweiflung, Süchten und Laster rettet,
gib mir die Liebe zu Gott und den Menschen,
die allen Hass und Bitterkeit vertilgt,
gib mir die Hoffnung, die mich befreit von
Furcht und Verzagtheit.

Heiliger, barmherziger Gott,
mein Schöpfer und mein Heiland,
mein Richter und mein Erretter,
Du kennst mich und all mein Tun.
Du hasst und strafst das Böse in dieser und
jener Welt ohne Ansehen der Person,
Du vergibst Sünden dem,
der Dich aufrichtig darum bittet,
Du liebst das Gute und lohnst es auf dieser
Erde mit einem getrosten Gewissen
und in der künftigen Welt
mit der Krone der Gerechtigkeit.

Vor Dir denke ich an all die Meinen,
an die Mitgefangenen und alle,. die
in diesem Hause ihren schweren Dienst tun.
Herr, erbarme Dich!
Schenke mir die Freiheit wieder,
und lass mich derzeit so leben,
wie ich es vor Dir und vor den Menschen
verantworten kann.
Herr, was dieser Tag auch bringt, –
Dein Name sei gelobt!

Amen

Die ersten Augenblicke des neuen Tages (D.Bonhoeffer)

Die ersten Augenblicke des neuen Tages
gehören nicht eigenen Plänen und Sorgen,
auch nicht der Übereifer der Arbeit,
sondern Gottes befreiende Gnade,
Gottes segnende Nähe.

Wir schweigen am frühen Morgen des Tages,
weil Gott das erste Wort haben soll.
Und wir schweigen vor dem Schlafengehen,
weil Gott auch das letzte Wort gehört.

Schweigen heißt nicht stumm sein,
wie Wort nicht Gerede heißt.
Stummsein schafft nicht Einsamkeit
und Gerede schafft nicht Gemeinschaft.

Jeder Morgen ist ein neuer Anfang unseres Lebens.
Jeder Tag ein abgeschlossenes Ganzes.
Der heutige Tag ist die Grenze unseres Sorgens und Mühens.
Er ist lang genug, um Gott zu finden oder zu verlieren,
um Glauben zu halten.

Darum schuf Gott Tag und Nacht, damit wir nicht im
Grenzenlosen wanderten, sondern am Morgen schon
das Ziel des Abends vor uns sähen.

 

Vater im Himmel,

Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht,
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag.
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenem Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen,
lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.

Du wirst mir nicht mehr auflegen als ich tragen kann.
Lass deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

Herr, was dieser Tag auch bringt -  dein Name sei gelobt.

Amen

Verleih uns Frieden gnädiglich

Verleih‘ uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unser’n Zeiten,
Es ist doch ja kein Andrer nicht,
Der für uns könnte streiten,
Denn du, unser Gott alleine.

(Martin Luther)

Gebet um Frieden

Führe mich vom Tod ins Leben, aus dem Trug in die Wahrheit.
Führe mich aus Verzweiflung in die Hoffnung, aus Angst ins Vertrauen.
Führe mich vom Hass zur Liebe, vom Krieg zum Frieden.
Lass Frieden unser Herz erfüllen, unsre Erde und das All.

Amen.

„Gebet für den Frieden“, von London ausgehende Gebetskette zur Mittagszeit.

Mach mich zum Werkzeug deines Friedens

O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass du mich trachten:
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, erwacht zum ewigen Leben.

Franz von Assisi

Abendgebet (D.Bonhoeffer)

Herr, mein Gott,

ich danke dir, dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.
Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.

Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.

Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages
und hilf, dass ich allen vergebe, die mir Unrecht getan haben.

Lass mich in Frieden unter deinem Schutz schlafen
und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.

Ich befehle dir die Meinen, ich befehle dir dieses Haus,
ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.

Gott, dein heiliger Name sei gelobt.

Amen.

Abendgebet des Augustinus

Herr, du hast uns geschaffen,
und unser Herz ist unruhig,
bis es Ruhe findet in dir.

Dein ist das Licht des Tages.
Dein ist das Dunkel der Nacht.
Das Leben ist dein und der Tod.
Ich selbst bin dein und bete dich an.

Lass mich ruhen in Frieden,
segne den kommenden Tag
und lass mich erwachen,
dich zu rühmen.

Amen.

Wach liegen

Guter Gott, behüte alle,
die heute Nacht
wach liegen, weinen oder
über andere wachen;
und lass deine Engel
die beschützen, die schlafen.
Tröste die Kranken, gib Ruhe
den Erschöpften,
segne die Sterbenden
und sei Schutz
den Glücklichen um
deiner Liebe willen.

Aurelius Augustinus

In jeder Nacht, die mich umfängt

In jeder Nacht, die mich umfängt,

darf ich in deine Arme fallen,
und du, der nichts als Liebe denkt,
wachst über mir, wachst über allen.
Du birgst mich in der Finsternis.
Dein Wort bleibt noch im Tod gewiss.

Jochen Klepper

Nun sich der Tag geendet

Nun sich der Tag geendet,

mein Herz zu dir sich wendet
und danket inniglich;
dein holdes Angesichte
zum Segen auf mich richte,
erleuchte und entzünde mich.
Ich schließe mich aufs Neue
in deine Vatertreue
und Schutz und Herze ein;
die irdischen Geschäfte
und alle finstern Kräfte
vertreibe durch dein Nahesein.

Gerhard Tersteegen

Luthers Abendsegen

Des Abends, wenn du zu Bett gehst,

kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes und sagen:

Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen

Darauf kniend oder stehend das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser. Willst du, so kannst du dies Gebet dazu sprechen:

Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, daß du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich, du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten. Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände. Dein heiliger Engel sei mit mir, daß der böse Feind keine Macht an mir finde.

Alsdann flugs und fröhlich geschlafen. 

Jüdisches Abendgebet

Herr, birg uns im Schatten deiner Flügel,
denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
Behüte unser Kommen und Gehen
zum Frieden und zum Leben
von nun an bis in Ewigkeit.

Amen

Der Mond ist aufgegangen Abendsegen

So legt euch, Schwestern, Brüder,
in Gottes Namen nieder;
kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und lass uns ruhig schlafen.
Und unsern kranken Nachbarn auch.

Matthias Claudius

Psalm 23


Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Psalm 91

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt 
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,

     der spricht zu dem HERRN: 
     Meine Zuversicht und meine Burg, 
     mein Gott, auf den ich hoffe.

Denn er errettet dich vom Strick des Jägers 
und von der verderblichen Pest.

     Er wird dich mit seinen Fittichen decken, 
     und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. 
     Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,

dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, 
vor den Pfeilen, die des Tages fliegen,

     vor der Pest, die im Finstern schleicht, 
     vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt.

Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite 
und zehntausend zu deiner Rechten, 
so wird es doch dich nicht treffen.

     Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, 
     wie den Gottlosen vergolten wird.

Denn der HERR ist deine Zuversicht, 
der Höchste ist deine Zuflucht.

     Es wird dir kein Übel begegnen, 
     und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.

Denn er hat seinen Engeln befohlen, 
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,

     dass sie dich auf den Händen tragen 
     und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

Über Löwen und Ottern wirst du gehen 
und junge Löwen und Drachen niedertreten. 

     »Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; 
     er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.

Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören; 
ich bin bei ihm in der Not, 
ich will ihn herausreißen und zu Ehren bringen.

     Ich will ihn sättigen mit langem Leben 
     und will ihm zeigen mein Heil.«

Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,

     wie es war am Anfang, so auch jetzt
     und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Psalm 121

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?

     2 Meine Hilfe kommt vom Herrn,
     der Himmel und Erde gemacht hat.

Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.

     4 Siehe, der Hüter Israels
     schläft noch schlummert nicht. 

Der Herr behütet dich;
der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

     6 dass dich des Tages die Sonne nicht steche
     noch der Mond des Nachts.

Der Herr behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.

Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!

Vaterunser

Vater unser im Himmel!

Geheiligt werde dein Name. 
Dein Reich komme. 
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. 
Unser tägliches Brot gib uns heute. 
Und vergib uns unsere Schuld, 
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. 
Und führe uns nicht in Versuchung, 
sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft 
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Segen

Es segne und behüte uns

der allmächtige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.